Wer auf vielseitige Weise seinen Wissensschatz erweitern möchte, der ist bei der Magdeburger Urania genau richtig. Ob nun Veranstaltungen und Vorträge, zertifizierte Fortbildungen und Sprachkurse oder geführte Ausflüge und Kurzreisen – Bildung hat hier viele Gesichter.
Die Urania e.V. ist eine der ältesten Erwachsenenbildungsvereine in Magdeburg. 1894 gegründet, war die Urania von Anbeginn ein Zentrum des wissenschaftlichen Dialogs.
Nach dem 1. Weltkrieg stellte die Magdeburger Urania ihre Arbeit ein. Erst 1954 wurde sie wieder aufgenommen. Bis zur Wende agierte die Urania an verschiedenen Orten in Magdeburg. Seit 1994 hat die Einrichtung ihren festen Sitz am Nicolaiplatz 7 im mittlerweile eigenen Vereinshaus.
Das im Biedermeierstil gestaltete Gebäude kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. 1842 von einem Fuhrunternehmer errichtet und später im Besitz jüdischer Ärzte (ein Stolperstein erinnert daran), war das Gebäude nach dem 2. Weltkrieg und zu DDR-Zeiten dem Verfall preisgegeben. 1994 erwarb die Urania das geschichtsträchtige Haus, baute es aus – im Einklang von Historie und Moderne.

Wissenschaftliche Bildung und Teilhabe für alle Bürger

Jenseits steriler Schulatmosphäre schwebt noch immer ein Hauch Nostalgie durch die Räume. „Die Besucher sollen sich wohlfühlen und Wissensvermittlung soll Spaß machen“, so Ingo Bringezu. Als studierter Dipl. Philosoph und seit 1983 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Urania ist er einer von vielen engagierten Ehrenamtlichen im Verein. Der Endsechsziger ist u.a. als Referent und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Festangestellt im Verein sind Geschäftsführer Dr. Ronald Mackowiak, studierter
Geschichts- und Sprachwissenschaftler und Mr. Tom Devine, Englischlehrer und Muttersprachler. Neben der Magdeburger Urania gibt es noch drei weitere Standorte in Sachsen-Anhalt. Als zertifizierte Lehrstätte im Bereich Erziehungswissenschaften ist die Magdeburger Urania auch über Landesgrenzen hinaus anerkannt. Partner sind u.a. die Stadtverwaltung, die Otto-von-Guericke-Universität und Verbände im Wohlfahrtsbereich. Die vom Kultusministerium Sachsen-Anhalts geförderte Einrichtung steht allen Bürgern offen und versteht sich als Ort der ganzheitlichen Bildung – weltoffen, persönlich und mit viel sozialem Engagement. Gepaart mit Kompetenz, anschaulich und verständlich dargeboten, gibt es eine abwechslungsreiche Angebotspalette. Ein Blick in den monatlichen Veranstaltungskalender lohnt sich. „Unser Flaggschiff ist der „Medizinische Sonntag“ und auch die Englisch-Sprachkurse sind sehr begehrt“, weiß Ingo Bringezu.
80% der Besucher sind Senioren. Dabei kommen viele aus dem unmittelbaren Umfeld. Jedoch gibt es auch Angebote, die sich an Kinder und Jugendliche richten; wie spezielle Stadtführungen und Führungen zum Wasserstraßenkreuz. Neue Referenten, die gern ihr Wissen einer breiten Öffentlichkeit vermitteln möchten, sind jederzeit willkommen. Es gibt auch die Möglichkeit, im Haus Räume zu mieten. Weiterhin freut sich der Verein über Spenden.
„In Zukunft möchten wir im Rahmen der Erwachsenenbildung weitere zertifizierte Weiterbildungen anbieten“, so Ingo Bringezu zu den Plänen der Magdeburger Urania.
Informationen zur Arbeit der Urania und zu den Angeboten gibt es unter: www.urania-magdeburg.de

Autorin: Annett Szameitat