„Na Dieter, wie wars‘ in Thüringen?“, fragt Burkhard Schiebel. „Klasse“, antwortet Dieter, „Ich habe echt viele Klöße gegessen.“ Die beiden schnacken für drei, vier Minuten. Dann geht Dieter wieder seiner Wege.
So kann Schiebel sich wieder dem Gespräch mit NEUSTADTgeflüster widmen. „Das war ein Kunde von uns“, erklärt er. Zu fast jeder Person, die seinen Laden betritt, hat der Metzger einen persönlichen Bezug. Seit fast zehn Jahren gibt es die Fleischerei Schiebel. In der Ottenbergstraße gelegen, ist sie aus der Neustadt kaum noch wegzudenken. „Die Leute schätzen es, direkt nebenan gute Qualität einkaufen zu können“, erzählt Burkhard Schiebel.
Gemeinsam mit seiner Frau Katrin hat er nicht nur eine Fleischerei, sondern seit etwa sechs Jahren auch einen Paketshop. Als ihr Vorgänger neben der Metzgerei seinen Tante-Emma-Laden schloss, eröffnete das Ehepaar bald darauf ihr Geschäft – das Angebot war sehr ähnlich. „In der Umgebung hatten sich die Menschen einfach daran gewöhnt, dort alles zu bekommen“, so Schiebel.
„Das schönste ist die Abwechslung“
Zwei Läden auf einmal zu führen ist natürlich mit viel Aufwand verbunden. Dennoch ist Schiebel von seiner Arbeit hellauf begeistert. „Es ist vor allem die Abwechslung, die meinen Job so spannend macht“, erzählt er. Ob es darum geht, die Einkäufe zu erledigen, Wurst und Fleisch zu machen oder Kunden an der Theke zu bedienen, der Fleischermeister packt überall an. Dass er bei alldem stets sorgfältig auf gute Qualität achtet, danken ihm die regelmäßigen Käufer. Etwa 70% seiner Besucher sind Stammkunden. Seine Haupteinnahmequelle ist das Mittagessen, das er von Montag bis Donnerstag anbietet. Hierbei kann man zwischen vier verschiedenen Mahlzeiten wählen. Neben leckerem Braten, Gulasch und Co. aus eigener Produktion gibt es Gemüse sowie andere Beilagen aus der Region.
„Am Anfang des Monats kann ich immer noch die ausgefalleneren und damit auch etwas teureren Gerichte anbieten. Gegen Ende muss ich allerdings schauen, dass ich günstigere Mahlzeiten zubereite. Dann geht nämlich schon manchen das Geld aus“, erzählt Schiebel. Diese Überlegungen sind wichtig, denn die günstigen Supermarktketten sind eine große Konkurrenz für ihn. Obwohl er Qualität und guten Service bietet, ist der Preis bei vielen der ausschlaggebende Aspekt für ihre Kaufentscheidung. Daher muss sich Schiebel gut überlegen, wie er Kunden für sich gewinnen kann. So ist er auch im Internet aktiv, wo man jede Woche den Speiseplan auf Facebook findet oder das Essen per E-Mail vorbestellen kann.
aus: Neustadtgeflüster – Ausgabe 6