Als erstes Wohnungsunternehmen Sachsen-Anhalts pflanzte die Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke eG mit vielen fleißigen Helfer:innen einen Miniwald auf 200m², mitten in der Alten Neustadt im Rahmen der Pflanzaktion „Walduin – Ottos Miniwald“.
Am Morgen des 5. November 2022 ging es los – Setzlinge pflanzen, die gemeinsam zu einem Miniwald heranwachsen sollen. Die Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke eG hatte zu dieser Aktion aufgerufen. Es war ein sonniger Herbsttag. Auf einer Grünfläche des Grundstückes Rollenhagenstraße/Ecke Lüneburger Straße standen Schubkarren, Schaufeln, Harken, Eimer, bunte Gießkannen und rund 600 Pflanzen bereit. Dem Aufruf dieser ganz besonderen Pflanzaktion sind viele engagierte Menschen gefolgt. Es sind weit mehr Helfer:innen vor Ort gewesen als angemeldet waren. Mieter:innen und Mitarbeiter:innen der Wohnungsbaugenossenschaft, darunter auch Waldpat:innen und viele weitere Freiwillige pflanzten die Setzlinge ein. Somit waren bereits vor der offiziellen Eröffnung rund 600 Pflanzen in der Erde. Darunter 15 verschiedene Laubbäume, 4 Nadelbaumarten, 5 verschiedene Straucharten sowie 11 Staudenarten.
Wie funktioniert ein Miniwald?
Setzlinge von ausschließlich heimischen Pflanzen werden sehr jung und extrem dicht gepflanzt, so dass die Wurzeln schnell einen stabilen Verbund bilden. Dadurch wächst das entstehende Wäldchen 10 mal schneller und wird 30 mal dichter als ein herkömmlicher Wald. Die dichte Vegetation nimmt nicht nur Feinstaubpartikel und große Regenwassermengen auf, sondern senkt den Lärmpegel und speichert hohe Mengen an CO2.
Welche Idee steckt hinter der Pflanzaktion?
Es soll ein naturnaher und klimastabiler reicher Lebensraum entstehen. Wichtig ist der Grundgedanke, dass es sich um ein soziales und ökologisches Projekt zugleich handelt. Mit Pflanzaktionen, wie diese, soll nicht nur ein kleiner Beitrag für das Klima geleistet und für mehr Biodiversität gesorgt werden, sondern auch das Interesse für die Natur im urbanen Raum geweckt werden.

Eine Wald-Oase vor dem Haus
Am Ende der offiziellen Eröffnung wurde der weitere Ablauf erläutert. Die Pflanzen waren zwar schon in der Erde, aber die Aktion war längst noch nicht abgeschlossen. Damit das Miniwäldchen gut anwächst, sind weitere Arbeitsschritte notwendig. Doch vorher erfolgte noch die feierliche Übergabe der Waldpatenschaft-Urkunden. Der jüngste Waldpate, namens Emil, durfte als erster seine Urkunde entgegennehmen. Stolz hielt er sie in den Händen und seine Freude zauberte allen mindestens ein Lächeln ins Gesicht. Auch eine direkte Anwohnerin ist Waldpatin. Seit über 60 Jahren ist sie Mieterin in der Wohnungsbaugenossenschaft und kann von ihrem Fenster aus auf das zukünftige Miniwäldchen schauen. Bei der Übergabe ihrer Urkunde versprach sie, dass sie auf die kleine Wald-Oase vor ihrem Haus aufpassen wird. Übrigens hat auch das Geschäftsstraßenmanagement Neustadt eine Waldpatenschaft übernommen.
Für den nächsten Arbeitsschritt nahmen die Helfer:innen Eimer, Harken, Spaten und Schubkarre in die Hand um Rindenmulch zu verteilen. Herbstlaub wurde ebenfalls um die Pflanzen verteilt und das Angießen jedes einzelnen Setzlings durfte auch nicht fehlen. Am Ende wurde ein kleiner Zaun zum Schutz der Pflanzen gesetzt.
Den Teilnehmenden bereitete es viel Freude bei der Entstehung dieses besonderen Waldprojektes aktiv dabei zu sein. Es zeigt wie wichtig es vielen Neustädter:innen ist, einen naturnahen und klimastabilen Lebensraum nahe ihrem Zuhause entstehen zu lassen.
Eine rundum gelungene Aktion im urbanen Raum. Und vielleicht wird der kleine Wald ein neuer Begegnungsort um gemeinsam die Natur zu entdecken, zu genießen und zu schätzen.
Text und Bilder: Anja Schneidewind