Es ist soweit! Am 15. Juli, zum Tag der Offenen Kirche, präsentiert sich erstmalig sichtbar die zukünftige neue Orgel den Besuchern. Noch verdeckt eine Gerüsthülle den freien Blick auf die Empore, doch der 2. Bauabschnitt ist fast geschafft. Für Orgelbauer Ekkehart Groß und sein Team geht damit eine entscheidende Bauphase erfolgreich zu Ende. Nach mehr als vier Wochen Aufbauzeit steht nun das mächtige Prospekt, die äußere Hülle der Orgel. Verbaut wurden auch die imposanten, noch nicht hörbaren Prospektpfeifen – 50 von insgesamt 2500 Orgelpfeifen.
Passgenau schmiegt sich der gewaltige hölzerne Orgelprospekt an die Decke des Kirchenschiffes. Eine Meisterleistung professioneller Handwerkskunst – wurden doch alle Teile einzeln in der Werkstatt gefertigt und erst vor Ort zum endgültigen Ensemble zusammengefügt. Das Besondere dabei ist, bemerkt Oliver Barg, dass die größte 80 kg schwere Pfeife, welche genau mittig im Prospekt steht, auch mittig zum Kirchenschiff steht. So ergibt sich ein ausgewogener Gesamteindruck.

Der Blick auf die Empore ist daneben sowohl bautechnisch, als auch optisch ein echter Hingucker. Das dunkle Blau der Holzkonstruktion harmoniert nicht nur mit dem zarten blauen Muster am Himmel der Kirchendecke, sondern auch optimal mit dem gesamten Farbkonzept des Innenraumes. „Einen besonders schönen Farbeffekt ergibt auch das Blau, im Zusammenspiel mit dem Silber der Pfeifen, die noch ein oberer vergoldeter Rand schmückt“, freut sich Oliver Barg. Dieser Effekt soll bereits zum Tag der Offenen Kirche mit einer passenden Beleuchtung ins rechte Licht gerückt werden. Zwei Drittel der Bauarbeiten wären abgeschlossen, so der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Noch bis Ende Juli ist der Orgelbauer mit abschließenden Arbeiten beschäftigt. Dann erfolgt die Bauabnahme des 2. Bauabschnittes.
Mit Beginn des dritten Bauabschnittes, dem Einbau der Technik und des klangerzeugenden Innenlebens, geht es nun darum, der zukünftigen Orgel ihre Stimme zu geben. Auch überarbeitete Pfeifen der alten Orgel werden dann wieder eingebaut. Sobald die nachfolgenden Gelder fließen, geht es in die nächste Bauphase und damit dem geplanten Abschluss des klanggewaltigen Großprojektes im Jahr 2023 Stück für Stück näher.
Text: Annett Szameitat – Bilder: Oliver Barg